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Zum Wahlausgang in Großbritannien - Eine eindeutige Entscheidung - verschiedene Stimmen

13.12.2019

Das Kalkül von Premierminister Johnson ist aufgegangen. Die Signale stehen auf einen Brexit, spätestens am 31. Januar 2020. Hier zwei Statements unserer Dachverbände BGA und vbw.

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat das Ergebnis der britischen Unterhauswahlen und die Auswirkungen auf die Brexit-Verhandlungen kommentiert.

"Die Reaktionen in Irland und Schottland zeigen, dass durch einen Brexit die Probleme für Großbritannien eher zunehmen als abnehmen. Wenn es nach einem zeitnahen Brexit nicht gelänge, im Laufe des Jahres 2020 das Verhältnis EU-Großbritannien detailliert zu klären, käme es zum harten Brexit. Es gibt deshalb noch eine Resthoffnung, dass es nicht zum schnellen Austritt kommt.“

Zu den wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen sagte der bayerische Wirtschaftsminister: "Ein Brexit würde enormen wirtschaftlichen Schaden für Bayern und Deutschland, aber auch für die Briten, nach sich ziehen. Unsere Exporte nach Großbritannien sind jetzt schon im Milliarden Bereich eingebrochen, das Land war 2018 unser fünft wichtigster Exportmarkt weltweit. Unsere Unternehmen sind stark verunsichert. Auch politisch würde Deutschland innerhalb der EU geschwächt, wenn ein starkes Land und ein bisheriger Netto-Zahler wie Großbritannien von Bord ginge.“

Quelle: Pressemitteilung Bayer. Wirtschaftsministerium, Kontakt Pressestelle: Jürgen Marks (Leiter), Tel.: 089 2162-2290, E-Mail: pressestelle@stmwi.bayern.de


BGA-Präsident Dr. Holger Bingmann zur Wahl im Vereinigten Königreich:

„Dies ist nicht die Lösung, die wir uns gewünscht haben, aber eine eindeutige Entscheidung des britischen Volkes, die wir selbstverständlich respektieren. Somit hat das Hin und Her endlich ein Ende! Auch wenn die EU die zweitgrößte Volkswirtschaft Europas verlieren wird, ist der gefürchtete No-Deal-Brexit mit diesem klaren Ergebnis glücklicherweise erst einmal vom Tisch. Zeit zum Durchschnaufen bleibt den Beteiligten jedoch nicht, denn jetzt gilt es, möglichst enge wirtschaftliche Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU zu verhandeln. Die kurze Übergangsphase lässt hierfür kaum Spielraum. Sollte keine Einigung gelingen, könnte es doch noch zu einem harten Brexit kommen. Den gilt es auf jeden Fall zu vermeiden, da er für die Wirtschaft und Bürger mit noch mehr Unwägbarkeiten einhergehen würde.“

Quelle: BGA - Pressemitteilung, 13. Dezember 2019, Ansprechpartner: André Schwarz, Telefon: 030/ 59 00 99 520, E-Mail: Andre.Schwarz@bga.de


Änlich äußert sich der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft

"Nach dem Wahlergebnis in Großbritannien setzt die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. auf ein Ende der Hängepartie und auf stabile politische Verhältnisse, die der Wirtschaft endlich Planungs- und Rechtssicherheit für den Handel mit Großbritannien bringen. „Wir müssen das klare politische Votum Großbritanniens akzeptieren. Nun setzen wir nach dem Vollzug auf einen klaren Zeitplan zur raschen Vereinbarung eines umfassenden Partnerschafts-, Investitions- und Handelsabkommens, welches Großbritannien weiterhin in einem hohen Maße an die EU und Sozial- und Umweltstandards bindet und einen weiteren Marktzugang ohne Zölle im Sinne aller garantiert. Wir fordern die EU und Großbritannien auf, ein Abkommen mit weitreichenden Freihandelsvereinbarungen rasch abzuschließen, andernfalls werden beide Seiten verlieren. Die anhaltende Diskussion um den Brexit hat bereits zu massiven Verlusten in der Wirtschaft geführt. Die eigentliche Arbeit fängt nach dem Brexit erst an“, kommentiert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Großbritannien ist ein wichtiger Handelspartner Bayerns und belegt Platz fünf der wichtigsten Exportländer Bayerns. In den Monaten Januar bis September 2019 beliefen sich die bayerischen Exporte in das Vereinigte Königreich auf 9,4 Milliarden Euro und sanken damit um 3,5 Prozent gegenüber demselben Zeitraum im Vorjahr.
Großbritannien ist ebenfalls ein wichtiger Investitionsstandort bayerischer Unternehmen. Gut acht Prozent aller ausländischen Direktinvestitionen gehen nach Großbritannien, dahinter stehen 469 Betriebe mit rund 72.000 Beschäftigten.

Quelle: vbw-Pressemitteilung, 13.12.2019, Kontakt: Rafael Freckmann, Tel. 089-551 78-375, E-Mail: rafael.freckmann@ibw-bayern.de

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