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BREXIT: Bayerischer Groß- und Außenhandel bedauert die Entscheidung

24.06.2016

Scheidung tut weh, sollte aber auf anständige Weise für beide Seiten gelöst werden.

(München, 24.06.2016) „Das eigentlich Unvorstellbare ist nun doch eingetreten. Die Briten haben sich mehrheitlich für ein Ausscheiden aus der Europäischen Union entschieden. Trotz aller Schwarzseherei hinsichtlich der Folgen für EU und Großbritannien ist der Wille des Volkes eines souveränen Staates zu akzeptieren und umzusetzen“, sagte Frank Hurtmanns, Hauptgeschäftsführer des Landesverbandes Groß- und Außenhandel, Vertrieb und Dienstleistungen Bayern e.V. Wie stark sich der Brexit nun wirklich auf Europa und vor allem die Wirtschaft in Deutschland und Bayern auswirken wird, wird sich in der Zukunft zeigen.

Klar ist, dass Großbritannien einer der wichtigen Handelspartner Deutschlands und auch Bayerns ist. Mit 89 Milliarden Euro an deutschen und 15,5 Milliarden Euro an bayerischen Exporten nach Großbritannien ist das Land dritt- bzw. zweitwichtigster Exportmarkt. Die nun eintretende Schwächung des Pfunds wird zwar die britischen Ausfuhren vergünstigen, aber die Einfuhren dort verteuern. „Das bringt für die eher einkommensschwachen britischen Haushalte wesentliche Erhöhung der Lebenshaltung mit sich“, so Frank Hurtmanns, „noch dazu, wo die eigene Industrie in Großbritannien in den letzten Jahrzehnten einen Niedergang erfahren hat, ist man dort auf Importe aus der EU angewiesen.“

Klar ist auch, dass diese Entscheidung Reformen innerhalb der EU anstoßen müsse: „Das Verhältnis zu Großbritannien sollte nun in Anstand mit einer vernünftigen Austrittsvereinbarung geklärt werden, ähnlich wie bei einer Scheidung. Man sollte sich nicht zerstreiten, sondern einen Weg finden, anschließend miteinander klar zu kommen, und zwar auf allen Ebenen, politisch, wirtschaftlich und auch als europäische Interessensgemeinschaft. Patchwork ist mittlerweile Bestandteil unseres gesellschaftlichen Miteinanders“, so Hurtmanns weiter. Dabei müsse die EU aber deutlich machen, dass es keine „Mitgliedschaft light“ geben kann, um nicht weitere Mitglieder zu ermutigen, einen ähnlichen Weg zu gehen. Vielmehr müsse nun die EU die positiven Seiten einer Mitgliedschaft ansprechen und betonen. Ein Bleiben aus Überzeugung sei nachhaltiger als aus Angst.

Hurtmanns macht auch deutlich, dass es wichtig bleibt, die Bedeutung Frankfurts als zweitgrößten Finanzstandort der EU nach London nicht aufzugeben, sondern im Gegenteil in Zukunft weiter zu stärken. „Unsere Empfehlung für alle: Erstmal Ruhe bewahren und sich ganz sachlich mit den möglichen Folgen auseinandersetzen.“


Hintergrund:
Der Groß- und Außenhandel ist ein bedeutender Faktor für die bayerische Wirtschaft. Die Wirtschaftsstufe liegt gemessen am Umsatz auf Platz eins, gemessen an der Beschäftigung auf Platz fünf unter allen Wirtschaftszweigen Bayerns. Insgesamt sind 220.000 Mitarbeiter in den bayerischen Großhandelsunternehmen beschäftigt. Sie versorgen die Industrie, das Handwerk und den Einzelhandel mit Waren und Dienstleistungen. Es ist letzten Endes somit auch dem Großhandel zu verdanken, dass der Verbraucher gut sortierte und gefüllte Regale vorfindet.

Ansprechpartnerin für weitere Informationen und Anfragen:
Agnes Krafft, LGAD-Pressesprecherin, mbw | Medienberatung der Wirtschaft GmbH, 089 55178-292,
agnes.krafft@mbw-team.de, www.mbw-team.de, www.facebook.com/mbw.muenchen

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