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1. Tarifrunde im bayerischen Groß- und Außenhandel verlief ohne Annäherung - ver.di Forderungen überzogen und realitätsfern

10.05.2021

Für die Beschäftigten im bayerischen Groß- und Außenhandel haben heute die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft ver.di und dem Arbeitgeberverband LGAD begonnen. Die Verhandlung wurde nach mehr als drei Stunden ergebnislos vertagt.

Die Gewerkschaft hat zum 30. April 2021 den Entgelttarifvertrag gekündigt und ihre Forderungen erhoben. Bei einer Laufzeit von 12 Monaten sollen die Entgelte und die Ausbildungsvergütungen um 4,5 % plus 45 € pro Monat – das sind 6,15 Prozent - erhöht werden.

LGAD-Verhandlungsführer Frank Hurtmanns erklärt: „Die Folgen des erneuten Lockdowns sind keinesfalls überwunden, die Corona Pandemie belastet den Groß und Außenhandel in seinen Geschäftsmöglichkeiten und es besteht weiterhin große Unsicherheit und der Umfang der Erholung ist nicht absehbar.“

Von der derzeitigen Situation sind die Groß- und Außenhandelsunternehmen in ihren jeweiligen Branchen sehr unterschiedlich betroffen. So musste Kurzarbeit im Groß- und Außenhandel im Vergleich zur Gesamtwirtschaft überproportional in Anspruch genommen werden. Die Liquiditätssituation ist vor allem bei denjenigen Großhändlern deutlich angespannt, die den Einzelhandel und die Gastronomie/Hotellerie zu ihrer Kernkundengruppe zählen.

Vor diesem Hintergrund sowie den jüngsten verantwortungsbewussten Tarifabschlüssen in anderen Branchen wirkt die Gewerkschaftsforderung über eine Entgelterhöhung von aufaddiert insgesamt 6,15 Prozent und für 12 Monate völlig aus der Zeit gefallen. Die Arbeitgeberseite hat deutlich gemacht, dass eine derartige Erhöhung der Kostenbelastung für die Unter-nehmen nicht tragbar ist und deren wirtschaftliche Leistungsfähigkeit überfordern würde.

Hurtmanns weiter: „Die Tarifvertragsparteien sind jetzt gefordert, die Überlebensfähigkeit von Unternehmen nicht durch überzogene Vorstellungen auf Spiel zu setzen. Insofern wird es in dieser Tarifrunde darauf ankommen, zu einer längeren Laufzeit von mindestens 24 Monaten und einem Abschluss zu kommen, den einerseits die derzeitige angespannte finanzielle Lage zulässt und der andererseits einen Differenzierungsspielraum für die unterschiedliche Betroffenheit unserer Unter-nehmen ermöglicht.“

Nach ausführlicher Diskussion über die gegenseitigen Positionen endete die Verhandlungsrunde ohne Annäherung und wurde vertagt. Der Austausch fand in sachlicher Atmosphäre statt.

Die zweite Tarifverhandlungsrunde ist für den 9. Juni 2021 in München vorgesehen.


Hintergrundinfo:
Zum Groß- und Außenhandel gehören bayernweit insgesamt rund 22.000 Unternehmen mit über 267.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von mehr als 179 Milliarden Euro.


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Ansprechpartner für weitere Informationen und Anfragen
Kathrin Bauer
LGAD-Pressesprecherin
mbw I Medienberatung der Wirtschaft GmbH
Tel. 089 551 178-379
E-Mail: kathrin.bauer@mbw-team.de

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