23.05.2023 | 2. Tarifrunde im bayerischen Groß- und Außenhandel endet erneut ohne Ergebnis
Heute wurden die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im bayerischen Groß- und Außenhandel zwischen der Gewerkschaft ver.di und dem Arbeitgeberverband LGAD fortgesetzt. Nach eingehender Diskussion der gegenseitigen Erwartungen wurde deutlich, dass in dem zentralen Punkt der Laufzeit keine Einigung erzielt werden konnte.
Die 2. Tarifrunde fand zwischen den Sozialpartnern ver.di und LGAD in guter und sachlicher Atmosphäre statt. In dem Gespräch machte ver.di deutlich, dass nach den Erfahrungen aus der letzten Tarifrunde nur eine Laufzeitbegrenzung von 12 Monaten in Frage kommt. Damals wurde die moderate Tariferhöhung von 1,7 Prozent im Jahr 2022 durch eine nicht erwartete sehr hohe Inflationsrate in Frage gestellt.
Die Arbeitgeber sehen dagegen
einen mindestens 24-monatigen Tarifabschluss als zielführend an. Er
sichert Betriebsfrieden und gibt mehr Spielraum für die Entwicklung der
Tarifentgelte. Die Arbeitgeber äußerten ihre Enttäuschung darüber, dass
ver.di mit ihrem starren Festhalten an einer für den Großhandel
untypisch kurzen Laufzeit eine schnelle und spürbare
Einkommensverbesserung der Beschäftigten verhindert. Darauf hatte das
erste Angebot der Arbeitgeberseite abgezielt, das bereits frühzeitig in
der Friedenpflicht abgegeben wurde.
In diesem zentralen Punkt war
eine Einigung heute nicht möglich. Die Tarifparteien haben sich darauf
verständigt, ihre Verhandlungen am 16. Juni 2023 fortzusetzen.
Rückblick:
Die Gewerkschaft hatte den Entgelttarifvertrag zum 30. April 2023 gekündigt und folgende Forderungen erhoben: Bei einer Laufzeit von 12 Monaten sollen die Tarifentgelte um 13 Prozent und die Ausbildungsvergütung um 250 Euro erhöht werden. Begründet wird dies vor allem mit der hohen Steigerung der Verbraucherpreise und den starken Umsatzzuwächsen im Großhandel.
Die Arbeitgeber hatten in der 1. Tarifrunde am 24. April 2023 folgendes Angebot für Beschäftigte und Auszubildende unterbreitet: