29.09.2023 | Nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes verzeichnete der Großhandel im Juli ein reales Umsatzminus von 5,0 %.
Die Großhandelsumsätze verhalten sich weiterhin verhalten und starten schwach in das dritte Quartal. Nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) verzeichnete der Großhandel im Juli ein reales Umsatzminus von 5,0 Prozent. Nominal wurden 6,7 Prozent weniger Waren verkauft als im Vorjahresmonat. In der Umsatzentwicklung spiegelt sich die allgemein schwache wirtschaftliche Lage wider. Steigende Zinsen sowie hohe Kosten für Personal, Bürokratie und Energie sorgen für erhebliche Belastungen für die Unternehmen. Eine politische Flankierung ist dringend notwendig, damit der Standort Deutschland gestärkt wird und damit die Konjunktur wieder anziehen kann.
Besonders beim Produktionsverbindungshandel macht sich der Verlust an Wettbewerbsfähigkeit bemerkbar. Nominal sanken die Umsätze im Juli um 12,8 Prozent. Auch real lagen sie 6,1 Prozent unterhalb des Vorjahresmonats. Lediglich der Handel mit landwirtschaftlichen Grundstoffen konnte im Vorjahresvergleich real um 5,8 Prozent zunehmen, während alle anderen Zweige der Branche Umsatzrückgänge hinnehmen mussten. Der Konsumgütergroßhandel entwickelt sich vergleichsweise stabil. Die Umsätze nahmen im Juli nominal 1,8 Prozent zu, bei einem realen Rückgang von 3,9 Prozent. Während der Preisdruck allgemein nachlässt, bleibt der Preisdruck bei den Lebensmittelpreisen bestehen, weshalb der Handel mit Lebensmitteln und Getränken nominal 4,8 Prozent mehr Waren verkauft hatte, real allerdings 4,5 Prozent weniger.
Die schwächelnde wirtschaftliche
Lage drückt zunehmend auch die Stimmung der Unternehmen, wie der
BGA-Klimaindikator zur Konjunkturumfrage vom August zeigt. Die schwache
Auslandsnachfrage zusammen mit hohen Kosten für Personal, Energie und
Bürokratie stellen die Unternehmen vor eine Hürde, die die Stimmung deutlich drücken.
Aufgrund steigender Zinsen sinkt die Rentabilität von Investitionen, weshalb
besonders im Bausektor Aufträge storniert werden oder wegfallen. So sinkt der
BGA-Klimaindikator von 95,5 auf 77,6 Punkte weit in den pessimistisch zu
bewertenden Bereich unterhalb von 100 Punkten. Besonders die aktuelle Lage hat
sich seit der Umfrage zum Jahreswechsel 2022/23 deutlich verschlechtert und
wird inzwischen mit 84,3 Punkten wieder deutlich negativ bewertet.